Warum gibt es eine Frauenseite?

Und gegenüberliegend die Männerseite in der Kirche?


ANTWORT 

Die Trennung der Geschlechter im Gottesdienst wird vor allem in der Spätantike und bis ins Hochmittelalter hinein immer mehr betont und verfeinert. Dazu kommen auch soziale Rangunterschiede, die teilweise bis ins 20. Jahrhundert hinein gültig bleiben. 

Man bezeichnet die beiden Seiten auch nach der liturgischen Betonung. So gab es früher zwei Ambonen für die Lesungen und einen für das Evangelium. Hier haben die Begriffe Epistelseite für die Männerseite und Evangelienseite für die Frauenseite ihren Ursprung. Später wurden in der tridentinischen Messe die Seiten des Altares entsprechend gewechselt. In vielen Kirchen sind auf der Männerseite männliche Heilige dargestellt, auf der Frauenseite ist meist der Marienaltar. In unserer Pfarrkirche ist das genau umgekehrt.