Was ist der Schauerfreitag?

Woher kommt der eigenartige Name?

 

Der Freitag nach dem Fest Christi Himmelfahrt wird auch Schauerfreitag genannt. Der Name kommt von den ‚Schauerprozessionen’, eine besondere Form des Bittgangs, der an diesem Freitag begangen wird.

Die Schauerprozession ist ein Bitt- oder Flurumgang mit dem Allerheiligsten in der Monstranz. Je nach Tradition wird an ein bis vier Stellen halt gemacht und ähnlich der Fronleichnamsprozession an diesen Altären Christus auch in seinem Wort im Evangelium unter den Gläubigen lebendig.

Die Schauerprozession ist eine einfachere reduzierte Form der Fronleichnamsprozession. An vielen Orten werden keine umfangreich geschmückten Altäre aufgebaut, sondern der Altar wird in der Prozession mitgetragen. Sie führt auch ganz gezielt aus den Dörfern hinaus zu den Feldern. Um diese Zeit sind die Saaten ausgebracht und nun bittet die Bevölkerung um das Geschenk des Wachstums und der Bewahrung vor Unwettern, die gerade im Frühjahr die jungen Pflanzen gefährden. Neben der besonderen Fürbitte um eine gute Ernte kommen die pastoralen Aspekte wie Frieden in der Welt und soziale Gerechtigkeit in den Texten und Gebeten zur Sprache.

Seine Ursprünge hat die Schauerprozession in der Schaudevotion des Spätmittelalters. Durch das öffentliche Zeigen bzw. Schauen versuchten die Gläubigen seit dem 13. Jahrhundert eine besondere Nähe zu Christus in der Andacht zu gewinnen. Auch die Monstranzen (lat. monstrare – zeigen) haben hier ihren Ursprung.