Künstlergespräch zum Projekt Da-Sein
Am Fest des hl Albertus Magnus kam der Künstler Alfred Böschl, der den Engelsflügel an der Schwelle zum Presbyterium der Pfarrkirche St. Martin schuf, um mit der Gemeinde die hl. Messe zu feiern und anschließend mit den Interessierten Gläubigen über den Engelsflügel zu sprechen.
Der Künstler hat den Flügel aus Eiche geschaffen, ein schweres Material. Bewusst auch diese Schwere, in der richtigen Form kann auch Schweres leicht sein und fliegen. Moderne Flugzeuge mit vielen Tonnen Gewicht sind ein augenscheinliches Beispiel dafür. Der Flügel sollte nicht einfach glatt sein, die Struktur der Oberfläche gibt Angriffspunkte, das Leben hinterlässt seine Spuren. An einer monochromen Oberfläche könnte man zu leicht abrutschen, vom Flügel gleiten.
Das tiefe Blau faszinierte die Anwesenden, erweckt es doch von der Distanz gesehen beinahe den Eindruck, dass etwas verhülltes neben dem Vortragskreuz steht. Der Künstler wählte bewusst dieses ultramarin Blau, weil es eine wertvolle und kostbare Farbe ist. Das tiefe Blau vieler Madonnenbilder deutet die Wertigkeit der Farbe an. Ultramarin kam von jenseits des Meeres aus Afghanistan und war ebenso wertvoll wie gold. Es kann aber bei all den goldglänzendenZierrat unserer Tage eine klare Abgrenzung sein.
Freilich kann man in dem Blau auch die Weite der Botschaft und den Himmel als Zielpunkt des Menschen sehen. Der Himmel als Ort der Gottesgegenwart auf die wir Christen uns in unserem Leben zubewegen.
Im Rückblick auf sein Leben durfte sich der Künstler immer wieder bewahrt und beschützt erfahren, deshalb beschäftigt er sich in zahlreichen Variationen mit Engeln und Engelsflügeln. Das Kunstwerk steht zum Beten und Betrachten derzeit in der Pfarrkirche St. Martin in Laberweinting.
Kunst und Liturgie
Engelsflügel
Der Künstlers Alfred Böschl schuf diese Plastik, die derzeit an der Schwelle des Presbyteriums in der Pfarrkirche St. Martin in Laberweinting steht.
Neben all den vielen Engeln der reichhaltigen Barock und Rokokoausstattung der Kirche steht jetzt ein monumentaler Engelsflügel im Schatten des Vortragskreuzes.
Da Sein in Kunst und Liturgie
Der Engel des Herrn umschirmt alle,
die ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie. Psalm 34,8
Die Bilder von Engeln gehören zu fest geprägten Bildern. Seit Kindertagen sind uns Schutzengel und Geschichten von Engeln geläufig.
Ob von Abraham über Jakob, Tobit und Elija bis zur Verkündigung an Maria. Auch der lächelnde Engel im Regensburger Dom gehört zu einer Verkündigungsgruppe. Die Botschaft Gottes ist grundsätzlich frohmachend!
Oft wurden die Engel natürlich auch schon verkitscht und verniedlicht, was seinem eigentlichen Auftrag widerspricht. Zuerst ist ein Engel jedoch ein Bote Gottes, der wie Michael (Wer ist wie Gott) mahnt oder wie Raphael (Gott heilt) die krankhaften Beziehungen innerhalb der Familie Tobits heilt und den Sohn Tobias sicher auf seinem Weg begleitet. Am Ende menschlicher Kraft kann Gottes Engel neuen Mut und Kraft schenken wie es uns im 2. Buch der Könige vom Propheten Elija erzählt wird.
Das Wort Engel kommt vom griechischen angello, was verkünden bedeutet. Der Engel überbringt eine Botschaft Gottes. Auch wir sind aufgerufen die Botschaft Gottes in die Welt zu tragen, so können wir auch zu Engeln werden für andere Menschen.
Das Diözesanmuseum und die Künstlerseelsorge im Bistum Regensburg versucht Künstler aus unserer Gegend zu neuen sakralen Kunstwerken zu gewinnen. In diesem Herbst dürfen wir ein Kunstwerk des Adlhausener Bildhauers Alfred Böschl in unserer Kirche beherbergen. Das Kunstwerk will zur Betrachtung und zum Gebet anregen. Der Künstler hat ein ähnliches Kunstwerk im Jahr 2010 in Rom ausgestellt.
Anfang Oktober wird das Kunstwerk für einige Wochen in der Pfarrkirche St. Martin aufgestellt und bei der geistlichen Kirchenführung am Kirchweihsonntag seinen Platz finden.
Ankunft des Kunstwerks
Der Künstler bringt sein Kunstwerk in die Pfarrkirche
Engelsflügel
Engelsflügel
von Alfred Böschl