329 Jahre Josefibruderschaft
Pontifikalgottesdienst mit Weihbischof Dr. Josef Graf
In feierlicher Weise wurde am Wochenende das Bruderschaftsfest der Josefi-Bruderschaft Laberweinting begangen. Diese besteht seit nun seit 329 Jahren. Seit über drei Jahrhunderten verpflichten sich Männer und Frauen der Pfarrgemeinde dem Heiligen Josef, um ihre täglichen Aufgaben in Familie, Beruf und Kindererziehung zu erfüllen.
Seit 329 Jahren feiert die Pfarrgemeinde ihr Josefi-Bruderschaftsfest. Es sind schon viele Generationen, die diese große Verehrung des Hl. Josef immer wieder an ihre Nachkommen weitergegeben haben. Man kann sich freuen, dass unsere Vorfahren von Anfang an in die Reihe der großen Josefs-Verehrer eingereiht waren. Wenn wir den Seitenaltar zu Ehren des Hl. Josef betrachten, das große Deckengemälde, gestiftet von der Josefi-Bruderschaft, dann erkennen wir schon an diesen sichtbaren Zeichen, dass sie aus gläubiger Verehrung den Hl. Josef in ihrer Mitte haben wollten. Vor Jahren war dieses Bruderschaftsfest noch ein Ereignis. Die heutige Aufgabe ist es, den Glauben in jedem Einzelnen wieder zu vertiefen. Alle sollen sehen die große und hohe Bedeutung des Hl. Josef. Seine Fürsorge für Jesus Christus und die Gottesmutter Maria. Der Hl. Josef ist der Schutzpatron der Hl. Kirche auf Erden. Jeder sollte Verantwortung für die Anderen haben. Seien wir die Hüter unserer Mitmenschen. Anderen Freude machen mit dem Wort Gottes. Hören wir wieder auf die Hl. Gebote Gottes, sie sind Lebenshilfe die wir einander an die Hand geben können. Bei dem heutigen Niedergang des kirchlichen Lebens sollten alle sich bemühen wieder aufzurichten, um bei Christus geborgen zu sein. Jeder sollte es den anderen sagen und den Glauben herantragen. Der Begegnung Gottes immer wieder stellen. Das Bruderschaftsfest ruft uns dringend auf, auf den Spuren des Hl. Josef einander an die Hand zu nehmen.
Zum Hochfest des Hl. Josef war am Samstag (Josefitag) folgte um 17.00 Uhr die Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten und um 18.00 Uhr der Vorabendgottesdienst zu Ehren des Hl. Josef. Anschließend war dann Familienabend mit Vortrag „Stabat Mater – Begegnung mit der Pergolesis Vertonung durch Pfarrer Reinhard Röhrner im Gasthaus Zierer. Am Sonntag, 19.3. begannen die Feierlichkeiten mit einem Pontifikalgottesdienst zu Ehren des Hl. Josef um 9.45 Uhr mit Weihbischof Dr. Josef Graf in Konzelebration mit Pfarrer Dr. Hilary und Pfarrer Reinhard Röhrner. Der Weihbischof sagte, nachdem er besonders die anwesenden Kinder begrüßte, in seiner Ansprache zum Thema Zumutung: Der Hl. Josef war ein Mann dem auch vieles zugemutet wurde. Aber Josef nimmt diese Zumutung an und stellt Maria nicht bloss. Der Hl. Josef ist ein Mensch mit Format und großem Charakter. Auch wir sollten mutig zu unserem Glauben stehen, so Dr. Josef Graf. Der alljährliche Höhepunkt des Bruderschaftsfestes, die eucharistische Prozession, musste heuer wegen der schlechten Witterungsverhältnisse ausfallen. Ersatzweise wurde dann in der Pfarrkirche St. Martin die Litanei zum Hl. Josef vor dem ausgesetzten Allerheiligsten gebetet. (FK)
Eintrag ins Goldene Buch
Im Rahmen seines Besuches zum Josefi - Bruderschaftsfestes in Laberweinting trug sich Weihbischof Dr. Josef Graf in das Goldene Buch der Gemeinde ein. Erster Bürgermeister Johann Grau begrüßte ihn recht herzlich und bat ihn sich nach anderen Persönlichkeiten hier einzutragen. Der Weihbischof zeigte sich erstaunt, dass schon so viele Prominente aus Landtag und Staatsregierung zu Besuch in Laberweinting waren. Neben Pfarrer Röhrner waren auch mit dabei MdL Hans Ritt, MdL Josef Zellmeier und zweiter Bürgermeister Josef Keufl. Weihbischof Dr. Josef Graf wunderte sich auch, daß es so viele Josef um ihn herum gab. Er gratulierte allen herzlich zum Namenstag. Anschließend war der Weihbischof zum Fastensuppenessen des Frauenbundes im Pfarrsaal eingeladen. (FK)
Fastenessen mit Brot und Kartoffelsuppe
Zu einem Fastenessen lud am Sonntag nach dem Pontifikalgottesdienst anlässlich des Josefibruderschaftsfestes der Katholische Frauenbund Laberweinting die Pfarrangehörigen ins Pfarrheim St. Martin Laberweinting ein. Unter der Regie von Marianne Roider hatten viele Frauenbundmitglieder Kartoffelsuppe gekocht und gespendet. Wie gut gekocht wurde, zeigte die große Nachfrage. Auch für extra Hungrige gab es einen kostenlosen Nachschlag. In ihrer Begrüßung sagte KDFB Vorsitzende Elisabeth Huber: Liebe Gäste heut im Saale, willkommen zum Fasten-Suppen-Mahle. Ein besonderer gilt Gruß gilt dem hohen Herrn Weihbischof Dr. Josef Graf – auch er isst Suppe gern und mit Pfarrer Röhrner + Hilary speisen wir heute gegen die Not, Kartoffel- und Nudelsuppe mit schmackhaftem Brot. Zusammen mit unserer Solibrotaktion unterstützen wir MISERIOR gegen die große Not in der Ost-Timor-Region. Damit es den Armen in ihrer Heimat besser geht und Schlepperbanden die Lust am Menschenhandel vergeht. Elisabeth Huber sagte weiter: Vergelt`s Gott allen „Köchinnen“ ich sage, die viel „Suppe“ kochten für dieses Gelage. Danke für den Besuch und guten Appetit, wir essen für Timor Leste und zieren uns nicht Suppe und Brot gegen die Not.
Der ganze Pfarrheimsaal war mit Jung und Alt besetzt. Jeder konnte zu Hause die Küche kalt lassen. Die Kartoffelsuppe konnte auch im mitgebrachten Behälter mit nach Hause genommen werden. (fk)
Christi Mutter stand mit Schmerzen
Vortrag bei Josefibruderschaft und Marianischer Männer Congregation über die Vertonung des Stabat Mater von Giovanni Battista Pergolesi
Das vertraute Leid Christi Mutter stand mit Schmerzen basiert auf der Übertragung des mittelalterlichen Gedichtes „stabat mater dolorosa“. 1847 übertrug Heinrich Bone dieses Gedicht ins Deutsche auf eine Melodie aus dem 17. Jahrhundert. In dieser Form ist es uns aus dem gottesdienstlichen Gesang vertraut.
Das Stabat Mater entstand wohl im 12. oder 13. Jahrhundert und wurde zahlreichen bekannten Theologen zugeschrieben, letztlich bleibt der Verfasser aber offen. Die Betrachtung der Gottesmutter unter dem Kreuz ist eine Gebetsübung, die tief in die Verhältnisse der Zeit hinein verweist. In Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen und sozialer Umbrüche sind es nicht selten die Frauen, die den Zusammenhalt der Familien und der gesellschaftlichen Struktur aufrecht erhalten. Bei allen leidvollen Erfahrungen wussten sie sich mit der Schmerzensmutter unter dem Kreuz verbunden und konnten aus Gebet und Betrachtung Kraft für den eigenen Alltag schöpfen.
So fand der Text Eingang in die katholische Liturgie. Das Konzil von Trient verbannte den Text 1563 aus der tridentinischen Messe, erst 1727 kam die Sequenz mit dem Fest der sieben Schmerzen Mariens wieder in den Gottesdienst, das am Freitag vor Palmsonntag gefeiert wurde und seit der liturgischen Erneuerung im Zuge des zweiten Vatikanums am 15. September gefeiert wird.
Als Giovanni Battista Pergolesi 1736 in einem Franziskanerkloster in der Nähe von Neapel starb, war er gerade einmal 26 Jahre. Nur fünf Jahre Schaffenszeit waren ihm nach dem Verlassen des Konservatoriums vergönnt. In dieser zeit avancierte er zum Shootingstar seiner zeit und machte sich mit seinen Kompositionen einen Namen. Seine "Magd als Herrin - La Serva Padrona" etwa war ein riesiger Erfolg an der Pariser Opéra comique. Früh vollendet war es aber sein Stabat Mater, das den jungen Künstler verklärte. Es gilt als eines seiner letzten Werke. Selbst berühmte Kollegen wie Johann Sebastian Bach schwärmte von der geistreichen Komposition, die in der Kantate zum 51. Psalm mit neuem Text unterlegte.
Die Musikbeispiele sollten die Strahlkraft der Musik unterstreichen, die Pergolesi als überzeugten und begeisterten Katholiken zeichnen. In seinem Werk gilt diese Vertonung sicherlich zu Recht als Gipfelpunkt seines Schaffens. Auch in unserer Zeit kann die Zuflucht bei der Schmerzensmutter eine Hilfe sein in den Herausforderungen des Alltags zu bestehen und seinen persönlichen Weg im Glauben zu finden.
Zum Schluß berichtete Albert Zehentbauer vom Obmännertag der MMC in Sossau von den anstehenden Veränderungen der Straubinger Kongregation und der Einladung zum Haupt- und Titularfest in Straubing. Mit dem Gedächtnis der Verstorbenen und dem gemeinsamen Gebet beschloß Pfarrer Reinhard Röhrner die Versammlung.