Kam ein Engerl geflogen

Mit großer Freude konnte an diesem Mittwoch Pfarrer Reinhard Röhrner einen der beiden gestohlenen Engel wieder in Empfang nehmen.

Im Advent 2014 wuden aus der Pfarrkirche St. Martin in Laberweinting zwei Engel von der Kanzel gestohlen, die der Kötzinger Rokokomeister Johann Paul Hager, um 1760 für die Pfarrkirche in Laberweinting schuf. Mit brachialer Gewalt brach der Dieb die Verankerung ab und entwendete die beiden Engelsfiguren an der Frontseite der Kanzel und ein Kruzifix im hinteren Teil der Pfarrkirche.

Inzwischen ist der Dieb gefasst und rechtskräftig verurteilt. Die Spuren eines der beiden Engel bleibt leider bis jetzt unklar, ebenso die Spur zu dem barocken Kruzifix. Der Dieb verkaufte die Beute zeitnah auf dem Schwarzmarkt. Über diesen Umweg gelangte der Engel, der jetzt zurück kam, in die Hände eines 'Zwischenhändlers', der sich auf Internetauktionen spezialisierte. Er bot den Engel zum Kauf an und der meistbietende konnte ihn erstehen. Die Käuferin aus Gelsenkirchen konnte vom LKA ermittelt werden und war sehr erschrocken, als ihr die wahre Provenienz des Engels bewusst wurde.

So kam er nach München ins Landeskriminalamt, wo er auf Spuren untersucht wurde und als Beweismittel im Prozeß gegen den Dieb, der zwischenzeitlich ebenso ermittelt werden konnte. Der rechtskräftig verurteilte Mann aus Niederbayern hatte sich mit Diebstählen seinen Lebensunterhalt aufgebessert. Leider war er nicht bereit weitere Hinweise auf den Verbleib des zweiten Engels zu geben, damit das Ensemble an der Kanzel wieder vervollständigt werden könnte.

Schön, dass er wieder da ist, sagte Pfarrer Röhrner, als er den Engel in Händen hielt. Obwohl er mit rund 40 cm eine relativ kleine Figur Johann Paul hagers ist, so erkennt man doch auch hier bereits die Größe des Meisters. In den nächsten Wochen wird die Kirchenverwaltung die weiteren Schritte überlegen.

Gestohlene Engel