Bischof Rudolf zur Ankündigung des Rücktritts von Papst Benedikt
Heute am Welttag der Kranken überraschte uns Papst Benedikt XVI. mit der Ankündigung seines Rücktritts zum 28. Februar. Wie viele Gläubige bin ich tief bewegt. Wir alle machen uns große Sorgen um den Gesundheitszustand des Heiligen Vaters. Von einem Besuch in Südtirol nach Regensburg zurückgekehrt, wende ich mich als Ihr Bischof an Sie alle:
In dieser Stunde können wir uns von Papst Benedikt XVI. leiten lassen, der unermüdlich das Vertrauen in Gott als den festen Anker in dieser Welt verkündet hat. Mit diesem Papst wird sich eine Persönlichkeit zurückziehen, die der ganzen Welt als moralisches Gewissen diente und der Kirche als Leuchtturm in schwerer See Orientierung gab. Unvergessen bleiben die Tage seines Pastoralbesuchs im Jahr 2006 bei uns. Wir Regensburger wissen, dass Benedikt XVI. sich hier immer zu Hause fühlte. Hier wohnt sein Bruder, hier ist das Grab seiner Familie, in Pentling bei Regensburg steht sein Haus, das seit Herbst letzten Jahres als Ort der Begegnung und Dokumentation öffentlich zugänglich ist. Darauf sind wir stolz. Diese Verbundenheit bleibt über die Zeit des Pontifikates hinaus bestehen.
Im Jahr 2008 beauftragte Papst Benedikt Erzbischof Gerhard Ludwig Müller mit der Herausgabe seines theologischen Werkes. Es bleibt uns Ehre und Verpflichtung, mit dem Institut Papst Benedikt XVI. die Tiefe und Schönheit seines reichen theologischen Schaffens zu erschließen und die Gesammelten Schriften Joseph Ratzingers mit umso größerer Intensität voranzubringen.
Angesichts der weitreichenden Entscheidung des Heiligen Vaters und ihrer Bedeutung für die ganze Kirche lade ich alle Gläubigen zum Gebet ein. Kommen Sie bitte am Aschermittwoch in Ihre Pfarrkirchen. Die Regensburger lade ich um 18.30 Uhr in die Niedermünsterkirche ein. Wir wollen gemeinsam dem Heiligen Vater danken, für die Zukunft der Kirche beten und uns dem Segen Gottes empfehlen, der uns im Zeichen des Kreuzes erlöst hat und zu Umkehr und Nachfolge ruft.