21.06.2014 09:20 Alter: 10 yrs

Aufruf zum neuen Gotteslob


Cantate Domino canticum novum! – Singt dem Herrn ein neues Lied!

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Nach über zehnjähriger Vorbereitungszeit ist es nun so weit: Das neue Gotteslob ist da und kann nun auch im Bistum Regensburg in allen Pfarreien eingeführt werden.

Wie sein Vorgängerbuch, das 1975 erstmals erschienene gemeinsame Gebet- und Gesangbuch für die deutschsprachigen Diözesen, heißt es „Gotteslob“, und der Name benennt sehr präzise seinen Sinn und Zweck: Hilfsmittel zu sein, Gott zu loben und zu preisen

·        in den gemeinsam gefeierten Gottesdiensten, allem voran in der sonntäglichen Eucharistiefeier

·        beim Stundengebet und in den vielen verschiedenen Andachten

·        in der Versammlung der Kirche, in den Familien, Gruppen und Kreisen auf pfarrlicher Ebene oder im privaten Gebet.

„Dem Gottesdienst ist nichts vorzuziehen“, schreibt der heilige Benedikt in seiner Ordensregel. Dies gilt für Mönche und Ordensfrauen, aber auch grundsätzlich für alle, die durch Taufe und Firmung ins Gottesvolk eingegliedert und zum Leben in der Nachfolge Christi berufen sind. „Gott, du hast uns geschaffen, damit wir dich preisen“, beten wir im Tagesgebet am 4. Sonntag im Jahreskreis. Im Lobpreis Gottes erfüllt sich unser Menschsein; dort wird der Mensch wahrhaft groß, wo er anbetend vor seinem Schöpfer und Erlöser das Knie beugt.

Das neue Gotteslob bewahrt die liebgewordenen Lieder des alten und enthält darüber hinaus eine Vielzahl anderer alter (z.B. „Segne du Maria“) aber auch neuer Lieder, Antiphonen und Gebetstexte. Weil das neue Gotteslob anders aufgebaut ist, haben sich freilich die Liednummern gegenüber dem alten geändert. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis hilft dabei, sich zurechtzufinden.

Neu ist auch, dass die gleichbleibenden Messtexte in deutscher und lateinischer Sprache abgedruckt sind. Das erleichtert die bewusste tätige Teilnahme aller Gläubigen an der Feier der Liturgie auch in lateinischer Sprache, so wie es die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils wünscht.

Das Gotteslob wird in den Kirchen aufgelegt sein und zur allgemeinen Benützung bereit liegen. Das soll aber nicht heißen, dass Sie nicht Ihr eigenes Gotteslob zur Kirche mitbringen dürften, im Gegenteil. Ich wünsche mir, dass das Gotteslob schon den Kindern zur Erstkommunion geschenkt wird und so zu einem lebenslangen persönlichen Begleiter wird, an den Sonn- und Feiertagen ebenso wie im Alltag. Für frohe Stunden hält es Worte des Dankes und des Jubels, für schwere Stunden Worte der Bitte und der Klage bereit.

Ich bitte darum, künftig bei den Erstkommunion- und Firmungsgottesdiensten das neue Gotteslob zu verwenden und dabei auch von der großen Auswahl an neuem geistlichen Liedgut Gebrauch zu machen.

Pflegen Sie den schönen Brauch, Gebetszettel zur Erinnerung an besondere Feiern und Jubiläen, aber auch an liebe Verstorbene ins Gebetbuch einzulegen, um sich immer wieder an die verschiedenen Gebetsanliegen erinnern zu lassen.

Mein herzlicher Dank gilt allen, die sich um die Neubearbeitung des Gotteslobs verdient gemacht haben. Besonders freue ich mich, dass der Regensburger Diözesanteil wie bisher ein sehr umfangreiches Angebot von Gebeten und Andachtstexten und nun auch eine Vesper zu Ehren der Diözesanpatrone umfasst.

Mit den Worten des Apostels lade ich Sie ein: „Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt. Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn!“ (Eph 5,19)

+ Rudolf

Bischof von Regensburg